Gemeinsam Wege finden …
…wie das Motto von STEP schon beschreibt, haben auch wir (STEP und ich) gemeinsam einen Weg gefunden.
Ich durfte das „Versuchskaninchen“ der Therapeutischen Wohngruppe in der Hinteren Cramergasse sein, denn ich bin eine „Duale“.
Als Erste meines Fachs absolvierte ich mein halbjähriges Anerkennungsjahr/Praxissemester in der TWG. Vor mir gab es dort nur BlockpraktikantInnen aus der Erzieherausbildung, die für ca. 5-8 Wochen da sind, oder StudentInnen der Sozialen Arbeit, die ein 22 Wochen langes Praktikum ableisten.
Mein Name ist Lena Herrmannsdörfer und ich bin 25 Jahre alt. An der Evangelischen Hochschule Nürnberg studiere ich Erziehung, Bildung und Gesundheit im Kindesalter dual. Das Studium beinhaltet neben dem Besuch der Hochschule parallel die Ausbildung zur Erzieherin an einer Fachakademie für Sozialpädagogik- in meinem Fall der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik in Nürnberg.
Nach absolvierter Kinderpflegeprüfung und den ersten vier erfolgreich abgeschlossenen Semestern an der Hochschule, wartete ab September 2015 das Praxissemester/verkürzte Berufspraktikum auf mich. Dafür eine geeignete Stelle zu finden, war jedoch schwerer als erwartet. Doch wie so oft im Leben sind Connections „alles“: über eine meiner Lehrerinnen bin ich mit Eva-Maria Rehberg, der Leitung der TWG Cramergasse, in Kontakt getreten und ich konnte sie von mir überzeugen – genauso wie sie mich von der Einrichtung. Gemeinsam überlegten wir, wie die von der Hochschule und Fachakademie vorgegeben Richtlinien umsetzbar sind. Nach einigem Hin und Her und ein paar „Abstrichen“ auf beiden Seiten, wurden wir uns dann doch recht schnell einig!!
Jetzt konnte es losgehen!!
Im September startete ich mein Praktikum. Doch als Praktikantin habe ich mich in diesem Team von Anfang an nicht gefühlt; sondern als gleichgestellte, ebenbürtige Kollegin. Gleich zu Beginn bekam ich die Verantwortung für das Förderprogramm und durfte dies unter eigener Federführung mit den Jugendlichen, die gerade nicht die Schule besuchen können, durchführen. Dabei machten wir schulspezifische Übungen, aber auch unsere Fähigkeiten im Backen und Kochen entwickelten wir weiter. Ausflüge auf den Christkindlesmarkt oder ins Spielzeugmuseum standen ebenfalls auf dem Programm.
Die Jugendlichen, die die Schule besuchen, unterstützte ich bei den Hausaufgaben und der Vorbereitung für Prüfungen, Abfragen oder Referaten.
Neben dem Förderprogramm war ich außerdem für die Zubereitung des Mittag- und Abendessens gemeinsam mit den Jugendlichen zuständig. Gerade das Kochen am Abend habe ich genossen, denn da hatte ich Zeit, um mit den einzelnen Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und eine Vertrauensbasis zu schaffen.
Außerdem half ich bei der Planung und Gestaltung des Alltags oder von Festen/Ausflügen.
Darüber hinaus konnte ich mir einen Überblick über die Büroarbeit(Dokumentationen sämtlicher Gespräche, Schreiben von Tagesberichten und Entwicklungsberichten, Telefonate etc.), die in der Jugendhilfe genauso dazugehört wie Gespräche und Kontakt mit den Jugendlichen, Eltern, Jugendamt usw., verschaffen.
Als sehr informativ und interessant empfand ich die Teambesprechungen, Supervisionen und Fortbildungen, an denen ich regelmäßig teilnehmen durfte. Besonders eine Fallbesprechunghabe ich dabei noch im Hinterkopf; während dieser stellten wir die Familie einer Jugendlichen auf. Diese Methode fand ich sehr aufschlussreich und spannend. Danach habe ich die Situation der Jugendlichen besser verstanden und es viel mir leichter, mich in ihre Lage hinein zu versetzen.
Hatte ich Fragen oder Interesse an Informationen zu bestimmten Themen, waren alle Teammitglieder immer für Gespräche und Hilfestellungen offen. Aus den Unterhaltungen mit meinen Kolleginnen und Kollegen konnte ich viel für meine Zukunft mitnehmen und war immer froh, wenn wir Zeit hatten, uns über Erfahrungen und Erlebtes auszutauschen.
Der März 2016 kam leider viel zu schnell und mit einigen Tränen und schweren Herzens habe ich mich von den Jugendlichen und KollegInnen verabschiedet.Viele Erinnerungen und schöne Momente habe ich abgespeichert und behalte ich in bester Erinnerung.
Die Zeit bei STEP war sehr schön, spannend und hilfreich für mich! Nach meinem Studium kann ich mir eine Anstellung in der Jugendhilfe (vielleicht sogar bei STEP 😉 ) nun noch besser vorstellen!
Ein Praktikum bei STEP in der TWG Cramergasse kann ich jedem guten Gewissens empfehlen!